Ein verspäteter Rückblick auf ein Jahr mit vielen Einschränkungen und zwei Großfeuern
2020 war ein außergewöhnliches Jahr, blickt Gemeindewehrführer Michael Hamann auf das letzte Jahr zurück und ist froh, die ersehnte Jahreshauptversammlung am Freitagabend endlich abzuhalten. „Als wir im Februar 2020 unsere letzte Jahreshauptversammlung abhielten und es uns anschließend auf dem Kameradschaftsabend gut gehen ließen, ahnten wir noch nicht mal ansatzweise, was nur vier Wochen später auf uns zu kam“ so der Wehrführer. Das öffentliche Leben wurde auf Bundesebene aufgrund des schnell ausbreitenden Corona-Virus komplett heruntergefahren. Wodurch sich auch das miteinander bei den Molfseeer Feuerwehrleuten komplett änderte. Schulungen, Ausbildungsdienste und sonstige Festivitäten wie der Tanz in den Mai durften nicht mehr stattfinden. Es wurden sämtliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen, dass die Freiwilligen im Falle eines Einsatzes für die Molfseeer Bürgerinnen und Bürger weiterhin da sind und nicht an COVID-19 erkranken. Das ist in Molfsee auch gelungen. Michael Hamann hob hervor, dass die Molfseeer Feuerwehr das ganze letzte Jahr uneingeschränkt einsatzbereit war.
Durch einen verstärkten Auftritt auf Facebook und Instagram sowie einer Plakataktion in der Gemeinde konnten die Mitgliederzahlen weiter ausgebaut werden. Fünf neue Kameraden und Kameradinnen konnte die Molfseer Wehr in ihren Reihen begrüßen, wodurch der Altersdurchschnitt der Feuerwehr um zwei Jahre auf 40,2 Jahre gesenkt wurde und die Mitgliederanzahl auf 55 Mitglieder ausgebaut werden konnten. Der positive Trend hält an. So konnten im ersten Halbjahr 2021 bereits vier weitere Kameradinnen und Kameraden gewonnen werden. Michael Hamann wies aber drauf hin, dass diese Entwicklung nicht ausreiche. Die Mitgliederzahlen in der eigenen Jugendfeuerwehr sind gering. Grade mal 14 Jugendliche angergieren sich derzeit in der Jugendfeuerwehr in Molfsee. „Daran müssen wir arbeiten. Die Jugendfeuerwehr sichert unsere Zukunft und ist unser Rückgrat“ so Hamann.
Trotz des pandemiebedingten Lockdowns blieb es nicht ruhig. Insgesamt 50-mal eilten die Molfseeer Feuerwehrleute zu Hilfe und leistete dadurch gemeinsam insgesamt 2031 Arbeitsstunden im Einsatz. Der 21. August 2020 ist allen Mitgliedern noch gut im Gedächtnis, als am Vormittag im Ortsteil Molfsee im Dachstuhl eines Gewerbebetriebes ein Feuer gemeldet wurde. Zusammen mit den fünf weiteren Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Molfsee und weiteren umliegenden Feuerwehren sowie Polizei und dem Rettungsdienst konnte die insgesamt 180 Einsatzkräfte das Feuer erst nach ca. 26 Stunden löschen. Es war einer der größten Einsätze in der Geschichte der Molfseeer Feuerwehr.
Bereits drei Wochen später gab es in der Nachbargemeinde Mielkendorf erneut ein Großfeuer. Dort griff ein Küchenbrand im Dachgeschoss des Dorfkruges auf das Reetdach über und entzündete innerhalb weniger Minuten den gesamten Dachstuhl. Sieben Stunden lang unterstütze die Molfseeer Feuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Mielkendorf bei den Löscharbeiten mit Personal und Material.
Am Freitagabend gab es auch einige Wahlen. So wurden Janine Reimer als neue stellvertretende Gruppenführerin und Rudi Geißler als Schriftwart gewählt. Andreas Hanus wurde in seinem Amt als Jugendwart für weitere 6 Jahre bestätigt.
Hilmar Wille wurde zum Feuerwehrmann, Rudi Geißler, Christian Olsson und Lukas Große-Freese zum Oberfeuerwehrmann, Sönke Barth zum Hauptfeuerwehrmann zwei Sterne und Thom Glas zum Oberlöschmeister befördert.
Besonders geehrt wurden Uwe Richter für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft sowie Susanne Tillmann mit dem Brandschutzehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr.